Der IP-Pool ist ein Satz verfügbarer IP-Adressen, die Sie an Kunden und Reseller weitergeben oder für Ihre eigenen Websites nutzen können. IP-Adressen können entweder als dediziert oder als gemeinsam genutzt (mitunter auch "shared") definiert sein. "Dediziert" bedeutet, dass der Zielabonnent der einzige Inhaber dieser Adresse sein wird und gemeinsam genutzt drückt aus, dass diese Adresse von mehreren Abonnenten gemeinsam genutzt wird.
Als Nächstes in diesem Abschnitt beschreiben wir die verschiedenen Konzepte von IP-Adressen und wie sie in Plesk zu Webhosting-Zwecken zugewiesen werden.
Eine IP-Adresse ist eine Nummer, die jedes Gerät, z.B. einen Computer, in einem Netzwerk eindeutig identifiziert. Durch IP-Adressen erkennen Computer andere Computer in einem Netzwerk und können mit diesen kommunizieren.
IP-Adressen gibt es in zwei Formaten:
192.168.1.1
. Sie werden aktuell von den meisten Netzwerkgeräten verwendet. Die Anzahl an IPv4-Adressen ist begrenzt und die letzten vakanten IP-Adressen wurden bereits einigen Internet-Service-Providern zugewiesen. 2001:0db8:85a3:0000:0000:8a2e:0370:7334
. IPv6 ist der neue Standard, der entwickelt wurde, um die immer weniger werdenden freien IPv4-Netzwerkadressen zu ergänzen. Wenn Plesk in IPv6-fähigen Netzwerken bereitgestellt wird, kann es gleichzeitig auf IPv4- und IPv6-Adressen verwendet werden: Provider können IPv4- und IPv6-Adressen zum Server-IP-Pool hinzufügen, sie Resellern zuweisen und Abonnements basierend auf diesen erstellen.
Jedem Hosting-Abonnement kann zugewiesen werden:
Hinweis: Jedem Abonnement, welches FTP-Freigaben hosten muss, die für Internetbenutzer ohne Passworteingabe zugänglich sein sollen (Anonymous FTP), muss mindestens eine dedizierte IPv4-Adresse zugewiesen werden.
Für den einwandfreien Betrieb von Plesk in IPv6-fähigen Netzwerken müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllt werden:
Die Liste von Linux Betriebssystemen, die dieses Feature unterstützen, finden Sie in den Release Notes.
Es ist möglich, eine oder mehrere in Plesk registrierte IP-Adressen in der Plesk Benutzeroberfläche zu verbergen. IPs, die verborgen werden, werden nicht unter Tools & Einstellungen > IP-Adressen angezeigt und stehen nicht bei der Erstellung von Abonnements für die Zuweisung zur Auswahl.
So verbergen Sie eine oder mehrere IP-Adressen:
C:\Program Files (x86)\Parallels\Plesk\admin\conf\panel.ini
zum Bearbeiten (erstellen Sie eine neue Datei, falls notwendig) und fügen Sie ihr folgende Zeilen hinzu:[ip]
blacklist="<zu verbergende IP-Adresse>"
Geben Sie die IP-Adresse oder IP-Adressen, die Sie verbergen wollen, als kommagetrennte Liste ein. Sie können sowohl IPv4- als auch IPv6-Adressen zum Verbergen auflisten. Zum Beispiel:
[ip]
blacklist="192.168.1.10, 2002:5bcc:18fd:c:f482:d057:9ccf:993D"
Wird eine IP-Adresse verborgen, die bereits einem oder mehreren Abonnements zugewiesen ist, dann erhalten Sie den Fehler "Die IP-Adresse %%ip%% wird bereits für das Hosting verwendet". Die IP-Adresse wird dann unter Tools & Einstellungen > IP-Adressen als in die Blacklist aufgenommen gekennzeichnet, aber wird in der Plesk Oberfläche verfügbar sein.
Im Folgenden finden Sie einen Überblick darüber, wie IP-Adressen in Plesk zugewiesen werden:
Nach der Installation liest Plesk alle zugewiesenen IP-Adressen aus der Betriebssystemkonfiguration und fügt sie zum Server-IP-Pool hinzu. Wenn Sie neue IP-Adressen erhalten, die Sie auf dem Server verwenden möchten, sollten Sie sie über Plesk hinzufügen, da Plesk manuelle Änderungen an den Netzwerkkonfigurationsdateien möglicherweise nicht erkennt.
Hinweis: Wenn Sie Plesk in einem Virtuozzo Container ausführen, können Sie IP-Adressen nur auf dem Virtuozzo Hardware Node hinzufügen.
Wenn Sie IP-Adressen zum Server-IP-Pool hinzufügen (unter Tools & Einstellungen > IP-Adressen > IP-Adresse hinzufügen), können Sie auswählen, wie diese zugewiesen werden sollen – als dediziert oder als gemeinsam genutzt:
Hinweis: Die Server Name Indication (SNI) ermöglicht die Aktivierung des SSL-Schutzes für Websites mit gemeinsamen IP-Adressen. Dies funktioniert jedoch eventuell nicht für alle Hosting-Server und Browser von Benutzern. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt SSL und gemeinsam genutzte IP-Adressen. Auf Windows Plattformen ist es außerdem möglich, eine Gruppe von Websites mit einem einzigen Zertifikat zu schützen. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt SSL und gemeinsam genutzte IP-Adressen (Windows).
Plesk untersucht während des Webserver-Starts seinen IP-Pool und entfernt IP-Adressen, die im System nicht vorhanden sind. Auf diese Weise wird verhindert, dass Administratoren den Services oder Abonnements nicht vorhandene IP-Adressen zuweisen.
So können Sie die Ihnen zur Verfügung stehenden IP-Adressen ansehen:
Ihre IP-Adressen werden zusammen mit den folgenden ergänzenden Informationen aufgelistet:
Dies könnte erforderlich sein, wenn Sie IP-Adressen manuell zur Netzwerkschnittstelle im Serverbetriebssystem hinzugefügt haben oder beim Betrieb innerhalb von Virtuozzo containers.
So fügen Sie dem Server eine IP-Adresse hinzu:
123.123.123.123/16
oder 2002:7b7b:7b7b::1/64
.Hinweis: Um sichere FTP-Verbindungen aktivieren zu können, muss der auf Ihrem Plesk Server installierte FTP-Server FTP über SSL unterstützen. Dies wird beispielsweise von den Servern Gene6, Serv-U FTP, IIS FTP 7.x unterstützt.
So entfernen Sie eine IP-Adresse vom Server:
So weisen Sie einem Reseller eine IP-Adresse zu:
So heben Sie die Zuweisung einer IP-Adresse zu einem Reseller wieder auf:
Da Benutzer eine Webressource auf Ihrem Server durch Eingabe der IP-Adresse aufrufen können und mehrere Websites auf dieser Adresse gehostet werden können, muss Plesk wissen, welche Websites in solchen Fällen angezeigt werden sollen. Für Plesk gilt automatisch die erste Website, die auf einer IP-Adresse erstellt wurde, als die Standard-Website. Sie können allerdings auch eine andere Website auswählen und als Standard festlegen.
So legen Sie eine Standard-Website (Standard-Domain) für eine IP-Adresse fest:
So ändern Sie den Zuordnungstyp einer IP-Adresse (gemeinsam genutzt, dediziert) oder weisen einer IP-Adresse ein anderes SSL-Zertifikat zu: